Essen ist für uns nicht nur die reine Aufnahme von Lebens mitteln sondern hat in unserem Leben vielerlei Bedeutung Denn neben der Lieferung le bensnotwendiger Nährstoffen wie Vitamine Proteine Fette und Kohlenhydrate hat das Essen auch einen Genuss und Symbolwert und ist vor allem eine emotionale Angelegen heit Wenn Menschen von sinnlichen Momenten bei Essen sprechen ist das keine Spinnerei sondern eine Tatsache Denn sei es bei der Zubereitung als auch beim späteren Verzehr der Nahrung sind alle menschlichen Sinne beteiligt Wir sehen das Essen mit unseren Augen Wir riechen können es anfassen und auch hören Und natürlich können wir es schmecken Sicherlich gibt es Sinne die bei der Ent scheidung ob uns Essen gefällt eine größere Rolle spielen als andere aber entscheidend da bei ist unsere eigene Erfahrung Verbindet man beispielsweise eine gute Erfahrung mit einem Essen wie zum Beispiel Omas Puddingsuppe aus Kindertagen ist man empfänglicher für einen Genuss als wenn man diesen mit den schlechte Erfahrungen wie dem zerkochten Gemüse aus der Schulkantine gleich setzt Wir sind sozusagen auf eine gewisse Art und Weise vor programmiert Und das hat mit frühen Erfahrungen aber auch mit Gewohnheiten zu tun Gewohnheiten sind nur schwer zu durchbrechen Nicht nur die Geschmäcker und Genussvorlieben spielen eine wichtige Rolle sondern auch das Essverhalten Das Essver halten wird in den meisten Fäl len von unserem Unterbewusst sein gesteuert Im Stammhirn sind die Muster des Grundver haltens abgelegt und dort wird entschieden was und wie wir essen Die prägende Phase für die Grundlage der späteren Ver haltensweisen ist die Kindheit Häufig werden die Essgewohn heiten der Eltern oder Großel tern übernommen Das heißt nicht dass wir später nur das essen was unsere Eltern essen Vielmehr ist damit gemeint dass sich zu dieser Zeit ent scheidet ob wir eher der hek tische Esser der Genießer der Essen als Belohnung Typ oder aber Essen als Muss statt aus Lust Typ werden Diese Muster sind sie erst einmal fest hinter legt kann man nur schwer und mit viel Mühe durchbrechen und durch neue ersetzen Beispiel die 100 Diät Wer kennt das nicht man fasst den Entschluss zu einer Diät will seine schlechten Essge wohnheiten aufgeben und kaum zeigen sich die ersten Erfolge mogeln sich die schlechten Ge wohnheiten Stück für Stück wie der durch Das Problem ist dass man essen muss und dass eine erfolgreiche Diät nur mit einer Umstellung des Essverhaltens einher gehen kann Diese Um stellung muss im Kopf beginnen Alte unliebsame Gewohnheiten die im Stammhirn programmiert sind müssen durch neue ge sündere überspeichert werden und das fällt vielen Menschen schwer Vor allem wie schon am Anfang erwähnt da Essen eine sehr emotionale Sache ist und bei vielen Menschen mit Sicherheit Wohlbefinden Anerkennung und Geborgenheit gleichgesetzt wird Aber Veränderungen sind nicht unmöglich Sie erfordern lediglich einen starken Willen und Durch haltekraft Mit Disziplin Bewe gung und einigen Tricks wie zum Beispiel nur mit Appetit essen Kontrolle beim Einkauf und ge nussvollem Essen kann man es schaffen Helfen kann auch ein erfahrener Ernährungsberater Du bist was Du isst Mit schlechten Essgewohnheiten brechen nicht gesünder gesüßt oder bes ser verträglich weniger süß Bei der Angabe weniger süß handelt es sich lediglich um eine Geschmacksangabe Diese Be werbung bedeutet nicht immer weniger Zucker oder weniger Energie Es kann auch einfach nur eine weniger stark süßende Zuckerart wie beispielswei se Traubenzucker anstelle von Haushaltszucker verwendet worden sein Möglich ist auch dass Zucker durch ebenfalls energiehaltige Mehrfachzucker ersetzt wurde die nur schwach süß sind wie beispielsweise Inu lin oder Oligofruktose Versteckte süße Substanzen in Lebensmitteln Obwohl viele Verbraucher da rauf achten möglichst wenig Zucker zu verzehren blieb der Zuckerverbrauch in den letzten 40 Jahren bei 33 Kilogramm pro Person und Jahr nahezu konstant Das Problem viele Süß und Dickmacher stecken in verarbeiteten Lebensmitteln und sind auf den ersten Blick nicht erkennbar Außerdem gibt es eine Reihe von Produkten in denen Konsumenten überhaupt keine süßenden Zutaten erwar ten Hierzu zählen eher pikante Gerichte wie beispielsweise Fleischsalat Nachfragen in den Verbraucher zentralen zeigen dass selbst gut informierte Verbraucher nicht alle Tricks durchschauen und von Werbung geblendet werden In einem Marktcheck haben die Verbraucherzentralen daher gezielt nach verdeckten sü ßenden Zutaten in verarbeiteten Lebensmitteln geschaut und sind 70mal fündig geworden Süßmolkenpulver Dextrose Glucosesirup Laktose Fruktose Maltodextrin Molkenerzeugnis sind nur eine kleine Auswahl von Begriffen hinter denen letztendlich Zucker steckt In der Erhebung wurden sowohl Fruchterzeugnisse Getreidepro dukte Getränke Milchprodukte und Eis sowie Süßwaren aller Art als auch pikante Produkte unter die Lupe genommen Die wichtigsten Erkenntnisse dabei waren unter anderem die nicht mehr zu durchschauende Begriffsverwirrung die Erkennt nis dass selbst in vermeidlich pikanten Gerichten und Lebens mitteln Zucker enthalten ist und dass Kinderprodukte häufig en ergiereicher sind also eine Ex traportion Zucker enthalten im Vergleich zu Produkte die nicht extra für Kinder beworben wer den Ausführliche Infos zur Er hebung finden Sie auf der Inter netseite der Verbraucherzentrale Berlin unter www vz berlin de Quelle Verbraucherzentrale Berlin S ub bo tin a An na Fo to lia co m A rt Al lia nz Fo to lia co m gewusst wie ernährung jederzeit im internet www gewusstwie online de 11 AUSGABE 2014 15